Weitere Kunstwerke am Weg
Jugendprojekt der Gemeinde Wiesenburg: Tor zum Fläming
Die Idee
Sieben Stelen aus altem Eichenholz, das aus dem angrenzenden Wiesenburger Schlosspark stammt, wurden am Weg vom Bahnhof Wiesenburg zum südlichen Eingang des Schlossparks links und rechts des Weges aufgestellt - sie stehen Spalier. Durch sie hindurch betritt man die sagenhafte Welt des Flämings. Die Stelen stellen Sagenfiguren aus Legenden und Märchen dar, wie Riese, Teufel, Nixe, Räuber, Kobold, Lindwurm und Turm. Der Hintergrund für diese Idee ist untere anderem das Verständnis für Kunst und die Arbeit, die hinter einem Kunstwerk steckt bei den Schülern zu fördern und damit möglichen Vandalismus an den Kunstobjekten des Weges zu verhindern.
Material: Eiche, Höhe bis maximal 3,10 m.
Die Künstler
Realisiert im Rahmen eines Jugendcamps der Dorfwerkstatt unter der Leitung der Künstlerinnen Ute Paulmann-Boll und Frieda Knie
Volkmar Haase: Umgreifende Form mit Kreisbogen
Die Idee
Die 1987 entstandene Figur enstand als letzte in der Reihe der "Umgreifenden Formen", hier mit dem großen kubisch eingeschnittenen Kreisbogen. Ganz im Gegensatz zu den Skulpturen mit kantigen Formen Haases der früheren Jahre. Die Skulptur ist im Eigentum der Gemeinde Wiesenburg/Mark.
Material: Edelstahl stehend auf einem Findling, Höhe ca. 5,50 m.
Der Künstler
27.12.1930 - 14.8.2012
Studium an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin,
Meisterschüler von Prof. Max Kraus, Freischaffender Bildhauer in Berlin und Brüssow/Uckermark,
Stipendium des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Arbeitsaufenthalte in Connecticut, USA und Brissago, Schweiz.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland.
Victor Bisquolm: Steinschlange
Die Idee
Die Steinskulptur entstand 2006 im Rahmen des Vorläuferprojekes des Kunstwanderweges, der "Kunstspur Hoher Fläming"
Material: Behauener und bemalter Findling
Der Künstler
Geboren in Disentis, Bündner Oberland/Schweiz,
Skiunfall mit Querschnittslähmung, Auswanderung nach Australien,
Studium, Bachelor of Fine Arts, Deakin-University,
Übersiedlung nach Bad Belzig (Deutschland), lebt und arbeitet als Bildhauer und Maler in Borne.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland.
Siegfried Krepp: Chronometrisches Relief
Die Idee
Das Betonrelief ist 1996 aus einem Arbeitsforum Bildender Künstler im Betonfertigteilwerk der Firma Fuchs in Linthe hervorgegangen. Die Stadt Bad Belzig ist Eigentümerin der Skulptur und stellte sie 2010 am Kunstwanderweg auf.
Material: Eingefärbter Beton, Höhe: 2,94 m
Der Künstler
(3.7.1930 - 23.10.2013)
Studium der Bildhauerei an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee bei Theo Balden, Heinrich Drake und Waldemar Grzimek,
Meisterschüler an der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin bei Fritz Cremer,
Lehrauftrag für Reliefgestaltung an der Kunstschule Berlin.
Wichtige Bildhauerarbeiten: Serie "Ringende", Reliefstele zum Denkmal deutscher antifaschistischer Spanienkämpfer in Berlin-Friedrichshain, Reliefgestaltung am Südportal des Berliner Doms, Memorial - Meister Eckhardt (Bronzetür, Predigerkirche Erfurt)
Carsten Tarrach: Die Weiße Frau
Die Idee
Die mystische Holzfigur entstammt einer Sage, die sich auf der Burg Eisenhardt zugetragen haben soll. Ein Ritter, der die Tochter des Burghauptmannes unsäglich liebte, hatte sich aus Liebesschmerz von der Burg zu Tode gestürzt. Daraufhin wurde das geliebte Burgfräulein ohnmöchtig, bekam ein Nervenfieber und starb. Jahrhunderte später erschien ihr Geist einem Schuhmacher als eine weiße Frau im fahlen Mondlicht, was bald zum Stadtgespräch wurde. Der Künstler hat diese Weiße Frau am Ort des Geschehens und aus einem dort vorhandenen Baumstumpf hergestellt.
Material: Buchenstamm, Höhe: 4,20 m
Der Künstler
Lehre zum Facharbeiter für Schweißtechnik, Preisträger Chanson, Frankfurt/Oder,
Auftrittsverbot als Liedermacher und Zwangsausbürgerung, Stahldesign in der Firma Noack, Berlin,
Förderung des Künstlerverbandes, Staatlich anerkannter Erzieher in Berlin-Lichtenberg,
freischaffender Bildhauer im Hohen Fläming.
Ausstellungen in Wiesenburg und Bad Belzig, Dauerausstellung Herzschlag in Brandenburg/Havel und im Zentrum für Rollstuhlfahrer in Nottwil/Schweiz.
Sebastian David: Weltentür im Hohen Fläming + Urkirche Wald - eine Meditation
Die Idee
Das zweiteilige Kunstwerk befindet sich auf der Querverbindung der Nordroute mit der Südroute des Kunstwanderweges. Schon der Ort ist ganz besonders, handelt es sich doch um die Wüstung von Groß Glien, das Anfang des 20. Jahrhunderts verlassen wurde und heute nicht mehr existiert.
Weltentür im Hohen Fläming
Die Tür steht am ehemaligen Dorfteich als Symbol sowohl der menschlichen Besiedlung, Abgrenzung, des Schutzes und der Raumnahme (durch die Flamen), wie auch als Kontrast zwischen Mensch und Natur.
Warum soll eine Tür geöffnet werden, wenn rechts und links von ihr alles offen ist? Weil das Öffnen einer Tür - meist - ein Akt bewussten Handelns ist, sich damit eine andere Wahrnehmung für das, was vor und hinter der Tür liegt, ergibt. Die frei stehende Tür soll Reste flämischer Siedlungen markieren, hier die Wüstung Groß Glien, Die feinen Klänge, die beim Öffnen im Türinnnern zu hören sind, laden ein in eine andere, nicht greifbare Welt. Die Tür ist auch der Eingang in den mythischen Raum, den die alte Weide bildet, vor der die Weltentür steht.
Material: mit Ziegelsteinen ummauerter Profilstahlrahmen, bewegliche Tür, beidseitig beplanktes Türblatt, Eschenholz mit innen liegenden Klangobjekten, Höhe: 2,60 m
Urkirche Wald - eine Meditation
Unweit der Weltentür ist ein kleines Wäldchen, in dem Reste der Grundmauern der Kirche von Groß Glien liegen. Sträucher und hohe Bäume haben das ehemalige Gotteshaus überwuchert und einen verwunschenen, grünen Naturkirchenraum geschaffen. In dieser Natur-Kathedrale ist eine Meditationsstele zwischen zwei Bäumen aufgehangen. Die Stele eriinnrt an die "Tafeln von Chartres", eine Meditation aus dem Umfeld der Kathedrale zu Chartres in Frankreich.
Material: Eichenbohle mit Plexiglas, Feldsteinlegungen
Der Künstler
Studium der Holzgestaltung; Holzdesigner, Schwerpunkt: Klangskulpturen
Arbeitsstipendium Landschaftsklänge, Atelier "setjan soundscape"
Den Katalog (80 Seiten) zum Internationalen Kunstwanderweg mit Hintergrundinformationen zu den Kunstwerken, Künstlern und den Projekten rund um den Weg gibt es für 8,00 Euro im Naturparkzentrum Hoher Fläming, im Cafe Flämingrose und in der Tourist-Info Bad Belzig (Adressen unter Service/Kontakt bzw. Service/Audioguide).