"intermezzo" gibt ein zweites Gastspiel
Eigentlich war die Lebensdauer des Kunstwerks „intermezzo“ von vornherein begrenzt. 2007 war es im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs an der Nordroute des Internationalen Kunstwanderwegs entstanden und erzielte einen 1. Platz. Die Berliner Künstlerin Susanne Ruoff hatte in einem Birkenwäldchen bei Bad Belzig 60 Bäume mit schwarzen Holzleistenringen geschmückt. Durch das Wachstum der Bäume sollten die Ringe nach und nach abgesprengt werden und die Natur wieder Oberhand über die Kunst erlangen – so die Idee der Künstlerin. Das Konzept funktionierte und so war das Kunstwerk im Laufe der Jahre nach und nach von selbst zerfallen. Anfang 2014 waren von den mehr als 100 Ringen nur noch 2 übrig – das Intermezzo war vorüber. Eigentlich schade, dachten viele Besucher des Kunstwanderweges.
Nach Rücksprache mit der Künstlerin entschloss man sich, dem Kunstwerk ein zweites Leben einzuhauchen. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark sagte finanzielle Unterstützung zu und so stieg Susanne Ruoff nach sieben Jahren wieder auf die Leiter, um ihr intermezzo ein zweites Gastspiel am Internationalen Kunstwanderweg geben zu lassen. Seit Mai 2014 sind alle Ringe wieder angebracht und der Prozess des Verschwindens kann erneut von vorn beginnen. Diesmal dauert das Absprengen der Ringe aber länger, denn Susanne Ruoff entschied sich für einen festeren Draht.